Aus unserem Hunde-Leben und wie es zur Idee für Prilupus kam…

Tobi der Wunderhund – ein Anfang

So lange ich denken kann, war ein Hund festes Mitglied unserer Familie. Ich erinnere mich jedoch am besten an die Geschichte unseres langbeinigen Jack-Russel-Mischling Tobias, der 2002 im Welpenalter und aufgewachsen auf einem Bauernhof mit allerlei tierischen Spielkameraden, zu uns kam.
Da ich bereits damals schon selbstständig war und von zu Hause aus arbeitete, wurde Tobi treuer Begleiter meines und des Alltags meiner Familie. Ich denke gern an die Wochenenden zurück, an denen wir ausgiebige Wandertouren oder Ausflüge mit dem Mountainbike gemeinsam mit ihm verbrachten.
Im frühen Erwachsenenalter zeigte Tobias erste Auffälligkeiten; von jetzt auf gleich sackte er zusammen und wurde zugleich steif und hilflos, streckte die Beine von sich und sein Herz raste… Kurz darauf und nachdem ich in Panik verzweifelte Beruhigungsversuche unternommen hatte, rappelte er sich auf, erbrach noch seinen Mageninhalt und rannte durch den Garten als sei nichts gewesen. Wir kamen ins Grübeln und da der vorlaute Kerl gern die Passanten vor dem Grundstück ausgiebig verbellte und erschreckte, hatten wir schon Angst, dass ihn ein Betroffener vergiften wollte.
Auf Verdacht verschrieb eine Tierärztin dauerhaft Tabletten gegen Schilddrüsenunterfunktion, es gab dann auch monatelang keine Anfälle mehr, aber die Angst blieb und wir schlossen nachts nie die Tür zwischen Schlafzimmer und Hundekörbchen.
Später bescheinigte uns eine andere Tierarztpraxis einen Herzklappenfehler und sein Gesundheitszustand glich bereits dem, was man beim Menschen als fortgeschrittene Herzinsuffizienz bezeichnet. Von da an war dann Schluss mit den fröhlichen Wandertouren, auch die Radtouren, Jagdspielchen und das Aufhalten in der sommerlichen Mittagssonne wurden für Tobi tabu. Er bekam nun 6 Tabletten täglich, die zwar ihre Wirkung nicht verfehlten aber Wasseransammlungen in seinem Hundebauch zur Folge hatten.
Die Abstände des Punktierens, welches notwendig wurde um ihm Erleichterung zu verschaffen, wurden immer kürzer und in den letzten Monaten punktierten wir Tobi zu Hause selbst, mehrmals in der Woche, weil der Besuch in der Tierarztpraxis zu aufregend für ihn in seinem Zustand wurde. Letztes Jahr zu Silvester fuhren wir noch mittags mit dem Hund aus den Thüringer Bergen, wo wir regelmäßig mit Freunden den Jahreswechsel feiern, runter nach Eisenach, da plötzlich auch ein Hinterlauf anschwoll. Eine weitere Wasseransammlung und wir mussten uns nun wirklich mit dem Gedanken abfinden, dass Tobi nicht mehr zu helfen ist. Alle in der Tierarztpraxis kannten ihn und waren voll der Anerkennung, dass wir Tobi jegliche Hilfe haben zukommen lassen. Tobi der Wunderhund. Zwei lange Jahre haben wir ihn trotz schlechter Prognose gepflegt, aufgepäppelt und ermutigt. Anfang Januar, kaum zehnjährig, musste er erlöst werden.
Wir wollten nie einen Tag ohne ihn sein. Ohne Hund. Soviel stand fest.
Warum ich das alles erzähle? Die späte Erkenntnis: Wir haben nicht alles für die Gesundheit unseres Rüden unternommen. Die Tierärzte haben in medizinischer Hinsicht alles getan. Doch WIR haben unsere Möglichkeiten nicht ausgeschöpft. Wir haben nicht nachgedacht über Alternativen wie beispielsweise eine Nahrungsumstellung.
Das soll nicht heißen, dass die Ernährung des Hundes ursächlich für seinen Gesundheitszustand war. Es heißt aber, dass wir nicht ins Kalkül gezogen haben, dass die zeitige Umstellung der Ernährung womöglich sein gesundheitliches Befinden deutlich positiv hätte beeinflussen und seine Lebenszeit verlängern können.

Fred das Findelkind – ein neuer Weg und eine viel zu kurze intensive Freundschaft

In den Tagen, als Tobi gegen seine Krankheit ankämpfte, nahm ein anderes Schicksal seinen Lauf…
Wir schätzen den Hergang folgendermaßen ein: Irgendwo in Deutschland kamen zwei Hunde zueinander, der Besitzer der vermeintlichen Hundemama stellt deren Trächtigkeit fest. Die Vaterschaft lässt sich aufgrund unklarer Beweislage nicht ausmachen. Die Hundemama gebärt im vergangenen Frühsommer ein paar süße kleine Mischling-Hundebabys, deren Abverkauf glücklicherweise nicht schwer werden würde.
Vielleicht hat der kleine unerzogene Rüde, der seinen Vater nicht kannte, in seinem neuen Rudel nicht die Erwartungen nach einem freundlichen Familienhund erfüllt, die Stiefelabsätze des neuen Frauchens angeknabbert, den Familiennachwuchs in die grabschenden Fingerchen gezwickt, eine Schneise in den gepflegten Garten getrampelt oder aufs teure Sofa uriniert, als er sich verlassen fühlte. Irgendwann war Schicht im Schacht und der Herr im Hause nahm das ungehorsame Geschöpf ins Auto und fuhr in den Wald, ein paar Dörfer weiter. Es ist kalt, dunkel und ein paar Tage vor Weihnachten. Die Autotür wird geöffnet und der Hund flieht in die dunkle, unbekannte Freiheit. Die Odyssee, die einem Haustier im Alter von knapp vier Monaten in der freien Natur im Winter bevorsteht, möchte man sich nicht vorstellen. Der unerfahrene Hundejunge verbrachte schätzungsweise einige Tage und Nächte im Wald und überquerte viele Straßen, bevor er kurz vor Silvester nahe der thüringisch-hessischen Linie von Anwohnern gestellt und von den Behörden in das Tierheim Eisenach gebracht wurde.
Und da treffen sich die beiden Geschichten. Nach dem Abschied unseres Wunderhundes hatten wir schnell Sehnsucht nach einem neuen hündischen Familienmitglied und wollten einem Heimatlosen aus dem Tierheim Eisenach ein Zu Hause geben. Aus einem Zwinger drang ein jämmerliches Klagen bis auf den Hof. Wir fragten einen Betreuer, der uns erklärte, dass das Tier erst kurz in der Station ist und wegen seines schlechten Allgemeinzustandes getrennt von den anderen Tieren gehalten werden müsse. Für den unwahrscheinlichen Fall einer Übernahme des Tieres prognostizierte er, dass er wohl nie ohne Leine laufen würde, da er fixiert sei auf alles, was nach Holz aussieht. Das Kerlchen war so abgemagert, ausgemergelt, die Rippen sichtbar und so angsterfüllt. Seine Rute klemmte zwischen den Hinterläufen. Er ließ keinen Blickkontakt zu. Uns war das egal. Der und kein anderer. FRED war da.
Das Tierheim schaltete nach Aufnahme Anzeigen in der Presse, da dieses schöne Tier zwar gechipt aber nirgendwo gemeldet war. Vergeblich. Wer weiß, was der Kleine in seinem kurzen Dasein bereits alles erlebt hat. Wir hatten was gutzumachen und beschlossen, dieses vernachlässigte Wesen in unser Rudel aufzunehmen.

Egon Schwarzkopf – die Idee

Mein Sohn und seine Lebensgefährtin, sie leben und arbeiten in Berlin, berichtete mir eines Tages von der Biologisch Artgerechten Roh Fütterung des Hundes, die sie bei ihrem Terrier-Mischlingsrüden Egon bereits mehrere Monate durchführten. Er schwärmte von der positiven Entwicklung des Allgemeinzustands des Junghundes. Sie versorgten mich begeistert mit Informationsbroschüren und Büchern. Seitdem hatte ich nichts anderes mehr im Kopf und beschäftigte mich intensiv mit dem Thema BARF.
Unglaublich und besonders erwähnenswert ist für uns noch immer, dass wir Menschen selbst sehr wählerisch bei unseren eigenen Lebensmitteln –heute mehr denn je– sind und den Hund dabei meist außen vor lassen. Bei Tobi hatten wir diesen Horizont eben noch nicht. Um so überzeugter sind wir heute, dass die Ernährung des Hundes nach den Prinzipien individueller Bedürfnisse, der Schmackhaftigkeit und der Akzeptanz, der ausgewogenen Zufuhr von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen der einzig richtige Weg ist, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Hundes nachhaltig positiv zu gestalten und die Freude auf den Fressnapf neu zu erwecken.
Fred ist seit einem knappen Jahr in unserer Familie. Kürzlich haben wir ein Check-Up machen lassen, dessen Werte ich hier auch veröffentliche. Er ist kerngesund, hat die Hundeschule absolviert, beherrscht den Blickkontakt und läuft kontrolliert ohne Leine. Die Nacht fürchtet er noch immer. Wir sind zusammen auf dem richtigen Weg.

Wo ist Fred ?

An den Abenden, wenn Marco mit Fred die letzte Gassirunde dreht,
stehe ich auf dem Balkon und schaue nach dem Strahl der Taschenlampe, die Marco immer dabei hat und nach Fred, wie er nach Hause wetzt. Heute hat Marco keine Lampe dabei und ich stehe nicht auf dem Balkon, weil mich irgendwas Unwichtiges davon abhält. Marco kam allein, aufgelöst und irritiert: Wo ist der Hund? In Panik rennen wir los, über den Platz zum Bahnsteig, auf die vor dem Haus verlaufende Bundesstraße, in die Seitenstraßen, ins benachbarte Neubaugebiet. Kein Mensch ist auf der Straße, es beginnt stark zu schneien. Wir rufen, pfeifen, und ich werde hysterisch, Fred bleibt unsichtbar in der kalten, stillen Dunkelheit. Bis weit nach Mitternacht fahren wir mit beiden Autos die nähere Umgebung ab. Fred kennt unsere Fahrzeuggeräusche und gleich wird er vor uns auftauchen und schwanzwedelnd ins Auto hüpfen, weil er nur einer Katze übers Feld hinterhergejagt  ist und jetzt der eisige Wind das dünne Fellchen durchdringt. Warum haben wir nicht das getan, was in dieser Situation zu tun ist – an Ort und Stelle stehenbleiben. Aber auch das hätte ein fataler Fehler sein können.
Von einer Minute auf die andere ist nichts mehr, wie vorher. Gerade dieser Tag war Fred und mir. Wir haben uns zeitig aufgemacht, sind ein halbes Stündchen übers Feld, umgezogen und zu einem gemeinsamen Fotoshooting gefahren. Dem Hund hat das riesen Spaß gemacht, da die Fotografin (selbst Hundebesitzerin) mit sicherem Gespür aus Fred und mir alles herausholte und Fred mit ausgiebigen Streicheleinheiten und Leckerchen belohnt wurde. Ein phantastischer Tag und vor einem Moment noch lümmelten wir ausgelassen vor dem Kamin…
Ich sitze weit nach Mitternacht am Fenster und warte und heule nicht mal… Sturm treibt dicke Schneeflocken durch die Nacht, ein ICE rast durch den Bahnhof und zieht einen Flockensturm hinter sich her … das Gartentor ist offen, ebenso die Tür ins Haus und sein Körbchen steht dort. Er wird seinen Ausflug abbrechen und zu seinem Rudel zurückfinden. Eine Heimkommkerze stelle ich ins Fenster, bevor ich schlafen gehe.
Die folgenden Tage können das Maß an Schmerz, Hoffnung, Vorwürfen und hunderte Bitten an andere Hundefreunde, Aufrufe durch die Presse, auf Facebook und die Behörden nicht ansatzweise beziffern. Wir sind pausenlos unterwegs und akzeptieren nicht, dass Fred nicht gesehen wurde. Wir essen und schlafen kaum noch und in der Firma wird nur das Nötigste organisiert. Alle Termine sind abgesagt, da jetzt nur einer Priorität hat: FRED. Unsere Kinder bringen sich massiv bei der Suche und überregionalen Aufrufen mit ein, bringen Hoffnung und die vielfältigsten Hinweise ein. Fred bleibt verschwunden.
Der entscheidende Hinweis kam nach der vierten und letzten Suchanzeige unserer heimischen Presse: Wir waren bereits in der 5 Woche unserer Suche. Eine Familie will einen toten Hund in der Nähe der Schienen und keine 200 Meter nahe unserem Haus Tage vorher gesehen haben. Wir gingen dem Hinweis ungläubig nach, da wir die Gleise bereits x-mal abgelaufen waren und erst Stunden später fand ich den toten Fred tief im Unterholz und von Schnee bedeckt. Vermutlich wurde er schon in der Nacht seines Verschwindens von einem durchfahrenden Zug erfasst. Unweit der Fundstelle warf sich ein Mensch Tage vorher vor einen durchfahrenden ICE und wurde tödlich verletzt. Fred war vermutlich von dem letzten Geruch dieses Unglücks dermaßen fixiert und hörte nicht mehr auf unsere Rufe. Wir hätten es ahnen müssen und machen uns bis heute unendliche Vorwürfe.
Wir haben ein Kreuz aufgestellt und Fred nach Hause geholt. Er ist jetzt wieder bei uns und ganz tief in unseren Herzen. Er fehlt uns unglaublich.
Ein Leben ohne Hund ist möglich – aber sinnlos
Nachdem wir die traurige Gewissheit hatten und uns mit dem Schmerz arrangiert hatten stand die Frage nach einer neuen Fellnase im Raum.
Natürlich war unser Leben ohne Hund unvollständig. Ebenso die Tatsache, ein Hundefutter zu produzieren und nicht selber einen Hund zu führen.

Ilonka –ein neuer Weg…

Nach langen Überlegungen und einer ausgeprägten Suche nach einem Welpen für unser zu
Hause fanden wir einen neuen Schatz. „Ilonka“, eine Hündin, das erste Mal kein Rüde, ein Mix
aus Weimaraner und Magyar Vizsla, die wir Ostern 2013 aus ihrem hündischen Geburtsort im Bergischen Land zu uns holten. Aus dem schokoladenbraunen 7-Kilo-Welpen ist eine wunderschöne
30-Kilo-Schönheit geworden, die wie jede Fellnase erst mal ihren Platz im neuen Rudel finden musste. Natürlich genießt sie alle Vorzüge ihres Rudels, das den ganzen Tag mit Fleisch und Leckereien und wohlriechenden Pansen hantiert, in vollen Zügen. Sie ist zickig, wachsam, gelehrig und ist zu einer unverwechselbaren Partnerin geworden.

Wir lieben sie über alles und werden euch weiter berichten…..